Bericht Reise zum Slavjanskij Basar 2010: Delegation aus Frankfurt (Oder) und Slubice setzt Akzente beim Slavjanskij Basar in Witebsk             Flickr-Album    
Anlässlich des XIX. Internationalen Festivals „Slavjanskij Basar“ in Frankfurts belarussischen Partnerstadt Witebsk nahm in der vergangenen Woche ein 35-köpfige Delegation aus Frankfurt (Oder) und Slubice teil. Grundlage war die 2009 mit der Stadt Witebsk und Festivaldirektion geschlossene Vereinbarung, ab 2010 in Regie der Partnerstadt Frankfurt (Oder) einen deutschen Tag ins Festivalprogramm zu integrieren. Die Chance musste genutzt werden.  Zweifach als bestes Europäisches Kulturfestival mit der „Goldenen Palme“ ausgezeichnet, zählt dieser Event zweifellos zu den wichtigsten Großveranstaltungen in Europa!
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Weitere Höhepunkte waren die Eröffnung der Winfried Mausolf- Fotoausstellung „Frankfurt (Oder) und Slubice“ sowie der Kleistausstellung„Reisend durch Europa – Reisen des Heinrich von Kleist 1801-1810“. Das Treffen der bisherigen Witebsker Teilnehmer des Sommercamps der Partnerstädte, der Wettbewerb einer Kleistübersetzung, die Informationsveranstaltung über Studienmöglichkeiten an der Viadrina rundeten das Programm ab.
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Die Umsetzung führte  auch Synergien in Frankfurt (Oder) und in der deutsch-polnischen Grenzregion.
 Die „Frankfurt Music Friends“, die speziell für Witebsk aus drei Bands gegründete Formation, gestaltete zusammen mit dem Chor Adoramus zwei begeistert aufgenommene Konzerte. (Siehe PM Frankfurter und Slubicer begeisterten zusammen Witebsker Publikum)   Das bedurfte eine längere Vorbereitung in Frankfurt (Oder) und Slubice. Erarbeitung eines gemeinsamen Programms, Proben, Tonaufnahmen, Fotoshootings und gemeinsame Auftritte vor der Witebskfahrt und auch danach. Diesen Part hat der Verein Depot 2004 e.V. koordiniert und durch die Euroegion Pro Europa Viadrina aus dem SPF- Fond (Kleine Mensch zu Mensch- Projekte) gefördert bekommen. Unser Dank gilt dem Förderer und dem Projektträger!

Neben den aktiven Akteuren reisten auf Einladung der Festivaldirektion eine Reihe von Begleitpersonen mit, die die zukünftige Zusammenarbeit in ihren Bereichen anschoben.Zum Programm gehörte ein offizielles Treffen mit dem Witebsker Bürgermeister, Viktor Pavlovitsch Nikolajkin, und seiner Führungscrew. Dort wurde insbesondere die kontinuierliche und verlässliche Zusammenarbeit der Partnerstädte gewürdigt und der Wunsch formuliert, künftig wieder stärkere Akzente für auch wirtschaftliche Kontakte zu setzen. So nahm Herr Baldauf am Abschlusstag am Investitionsforum in der Bezirksverwaltung Witebsk teil und brachte einige Anregungen für mögliches wirtschaftliches Engagement mit.

 

Es fanden Treffen mit der Direktion der Witebsker Bibliothek, dem Behindertenheim „Insel der Hoffnung“, einem um Unterstützung bittenden Kindergarten und mit den verschiedensten Witebsker Kulturgruppen und Musikformationen statt. Durch individuelle Kontakte wurden auch Seiten der Partnerstadt Witebsk bekannt, die so in keinem Touristenführer stehen, aber entscheidend den Reiz dieser Stadt ausmachen. So wurde der Besuch des privaten Beatles Clubs mit aktiver musikalischer Beteiligung bis früh in den Morgen zu einem der Favoriten auf der Erlebnisskala.

Die Umsetzung der Frankfurt/ Slubicer Aktivitäten wurde nur möglich durch Unterstützung folgender Partner, denen unser herzlichster Dank gilt:

Städte Frankfurt (Oder) und Witebsk, Stiftung West Östliche Begegnung, Direktion des Slavjanskij Basar, Witebsker Ausstellungszentrum, Euroregion Pro Europa Viadrina, Goethe-Institut Minsk, Deutsche Botschaft Minsk, die Kleist Gedenk und Forschungsstätte, Winfried Mausolf sowie den engagierten Akteuren, die die Reise vorbereiteten und die Teilprojekte in Witebsk realisierten.

 Ina Pupa, die als Praktikantin in der Frankfurter Stadtverwaltung die Vorbereitung des Deutschen Tages entscheidend unterstützte, konnte in den Tagen in Witebsk auch den Erfolg ihrer Arbeit ernten.

Auf Einladung der Direktion des Slavjanskij Basar konnte Frankfurt (Oder) ein eigenes Konzertprogramm während des größten belarussischen Festivals Slavjanskij Basar gestalten.

In Regie von Depot 2004 e.V. wurden Musiker verschiedener Formationen gewonnen. Mit großem Enthusiasmus wurde ein Konzertprogramm zusammen mit dem Slubicer Chor Adoramus einstudiert. Die „Frankfurt Music Friends“ waren geboren, eine Band, die sicher auch zukünftig von sich reden machen wird!

Kurz nach Ankunft der 26-stündigen Reise fand in sengender Hitze auf der Riesenbühne auf dem Platz des Sieges bereits ein erster Auftritt statt. Den Auftakt bildeten die Witebsker Tanz-, Gesangs- und Rock-Gruppen Jegosa, Altanka, Sensatia und Voksal.  Alle waren bereits mehrfach mit Auftritten in Frankfurt (Oder). Die Band FMF präsentierte gemeinsam mit Adoramus Ausschnitte aus ihrem Programm.

Am Folgetag wurde das Konzert in der Philharmonie  zum Höhepunkt des Gastspieles. Moderiert durch Klaus Baldauf und Ina Pupa wurden die Zuhörer charmant auf den zu erwartenden Kunstgenuss eingestellt. Sie erfuhren auch vieles über Frankfurt (Oder), seine enge Partnerschaft mit Slubice und über die Tradition der Städtepartnerschaft mit Witebsk.

Zum Auftakt fesselte der Kammerchor Adoramus das Publikum. Nach ihrem 50-minütigen Konzert wurden sie kaum von der Bühne gelassen. Die Frankfurt Music Friends begeistern die Zuschauer in einem sich dynamisch steigernden Konzert und als schließlich beim Finale die mit Chor gesungenen Titel „The Rose“ (Bette Midler /Amanda McBroom)

 und „Hallelujah“ (Leonard Cohen) erklangen, hielt es niemanden mehr auf den Plätzen und die Künstler wurden vom Publikum im vollen Saal der Philharmonie frenetisch gefeiert und nicht ohne Zugabe entlassen. Konzertbeiträge siehe Artikel "Frankfurt Music Friends & Adoramus"

Begegnungen mit Witebsker Kulturgruppen, gemeinsame Auftritte im Musikclub und die Erfahrung eines wirklich grandiosen Festivals rundeten die Reise in die Partnerstadt Witebsk ab.

Frankfurt präsentiert sich in der Partnerstadt Witebsk

Die Fotoausstellung „Frankfurt (Oder)-Slubice“ von Winfried Mausolf hatte schon bei der Erstpräsentation im Frankfurter Rathaus viele positive Reaktionen ausgelöst. Konzipiert, um vor allem in den Partnerstädten Interesse und Reisewünsche zu stärken, ging die Ausstellung am 8. Juni erstmals auf Reise: in die belarussische Partnerstadt Witebsk. Ergänzt durch die nun auch in russischer Sprache gestaltete Ausstellung„Reisend durch Europa – Reisen des Heinrich von Kleist 1801-1810“ beförderten Klaus Baldauf, Frankfurts Sonderbeauftragte für Internationale Zusammenarbeit, und die Koordinatorin des Arbeitskreises Witebsk, Dagmar Loose, die hochwertige Fracht nach Witebsk. Trotz Begleitschreiben der Botschaft dauerte die Grenzkontrolle und Abfertigung der Carnet A.T.A. sieben 1/2 Stunden!  

Die Eröffnung der Präsentationen fand im gut besuchten Witebsker Ausstellungszentrum statt. Die Leiterin der Einrichtung, Valentina Kirillova, hob  in Ihrer Ansprache lobend hervorgehoben, dass beide Städte schon durch eine gute Tradition wechselnder Ausstellungen in Witebsk und Frankfurt (Oder) verbunden sind. Der stellvertretende Bürgermeister, Vladimir Kataschuk, ging insbesondere ein auf die Tradition der großen Söhne beider Städte, Heinrich von Kleist und Marc Chagall, empfahl dieses für künftige Vorhaben noch stärker zu nutzen. Auch der Ausbau touristischer Verbindungen muss weiter entwickelt werden: von der Attraktivität von Frankfurt (Oder) könne man sich in der Ausstellung sehr gut überzeugen.

Der Chor Adoramus gestaltete das kulturelle Rahmenprogramm. Am Abend fand ebenda der Empfang der bisher der über 170 Teilnehmer der vergangenen und des diesjährigen Sommercamps der Partnerstädte im Eurocamp statt.

Informationsaustausch, Erinnerungsspiele, kurz eine tolle Stimmung und große Dankbarkeit für diese Frankfurter Initiative kennzeichnete dieses Treffen.

Den zweiten Tag fand die Auswertung des Kleistwettbewerbes sowie die Informationsveranstaltung im Ausstellungszentrum zu Studienmöglichkeiten in Deutschland und insbesondere an unserer Europauniversität statt. Ca. 40 junge Witebsker hatten das Kleistsonett „An die Königin Luise von Preussen“ in die russische Sprache übersetzt. Der Jury vom Sprachenzentrum unserer Europa Universität Viadrina war es nicht leicht gefallen, aus der Vielzahl der anspruchsvollen Übersetzungen die Preisträger zu bestimmen. Folglich erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde und einen Anerkennungspreis; die Siegerin wir 2011 Teilnehmerin des 13. Sommercamps der Partnerstädte sein.

 Klaus Baldauf

 Wir danken den Förderern dieses Projektes:

Direktion des Slavjanskij Basar, Stadt Witebsk, Stadt Frankfurt (Oder), Auswärtiges Amt (Deutsche Botschaft in Minsk), Goethe-Institut Minsk, Euroregion Pro Europa Viadrina
Gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Programms der grenzübergreifenden Zusammenarbeit Polen (Wojewodschaft Lubuskie)–Brandenburg 2007-2013, Small Project Fund und Netzwerkprojektefonds der Euroregion Pro Europa Viadrina, kofinanziert.  Grenzen überwinden durch gemeinsame Investition in die Zukunft.  

 
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